Verbandsjugendprüfung (VJP)
Frage 15: Hasenspurbewertung nach „Halt“ am eräugten Hasen
Auf einer VJP geht bei der Suche vor einem Prüfling ein Hase hoch, den der Hund eräugt. Auf Pfiff des Führers geht der Hund in Haltlage. Nach Verschwinden des Hasen wird er zur Spurarbeit angesetzt, arbeitet die Spur sicher und weit, sticht den Hasen und hetzt ihn sichtlaut. Ein Richter vertritt die Meinung, dass die Arbeit zwar sehr gut gewesen sei, dass sie aber nicht berücksichtigt werden könne, weil der Hund den Hasen vorher habe fortflüchten sehen.
Frage 14: Spurarbeit nach kurzem Verfolgen oder kurzem Verfolgen des Hasen eines anderen Hundes
Fall 1: Auf einer VJP arbeitet ein Hund eine Hasenspur auf gutem Bewuchs nur ca. 80 m. Da wenig Hasen da sind, setzen die Richter einen anderen Hund auf dieselbe Spur an. Dieser verfolgt die Spur jetzt ca. 500 m über wechselnden, z.T. spärlichen Bewuchs.
Fall 2: Ein anderer Hund hetzt einen Hasen kurz an, nimmt aber nach Außersichtkommen die Spur auf und arbeitet sie mit großer Konzentration noch ca. 400 m.
Fall 3: Bei der Suche stößt ein Hund einen Hasen heraus und hetzt ihn ca. 100 m, bricht dann aber die Hetze ab. Die Richter nehmen auch hier die Gelegenheit wahr und setzen einen anderen Hund auf dieser Spur an. Dieser folgt der Spur schnell bis zu der Stelle, wo der erste Hund die Hetze abbrach, bringt dann aber die Spur in bester Manier noch 350 m vorwärts.
Frage 12: Spurarbeit auf der Fuchsspur
Auf einer VJP glauben die Richter in einem hohen Saatstück einen Hasen zu sehen. Sie gehen darauf zu, um die Gelegenheit zur Spurarbeit auszunutzen. Der vermeintliche Hase entpuppt sich als Fuchs, der flüchtig wird. Ein Hund, der zur Spurarbeit angesetzt wird, arbeitet die Fuchsspur ca. 400 m.
Frage 11: Fünf Hasenspuren
Auf einer VJP arbeitet ein Hund bis zum Mittag fünf Hasenspuren, die alle im genügenden Bereich bewertet werden. Am Nachmittag kommt der Hund während der Suche auf eine weitere Hasenspur. Diese arbeitet er sehr weit und mit mehreren Schwierigkeitsgraden sehr gut aus und sticht dabei einen Hasen. Die Richter beurteilen die Hasenspuren mit „genügend - 5 Punkte“, Begründung: die letzte Hasenspur könne nicht gewertet werden, da in der VZPO § 16 (3) folgender Passus stehe: „Jedem Hund soll mehrfach Gelegenheit gegeben werden seine Anlagen zu zeigen, jedoch nicht mehr als fünfmal.“. Die letzte Spur könne somit bei der Bewertung nicht berücksichtigt werden.
Frage 10: Spurarbeit nach dem Verfolgen eines sichtigen Hasen
Auf einer VJP arbeitet ein Prüfling zwei Hasenspuren nur 40 und 80 m weit. Als später ein anderer Hund in Sicht des ersten Prüflings einen Hasen sichtig verfolgt und von der Verfolgung zurück ist, wird Hund Nr. 1 auf die Spur des sichtig verfolgten Hasen gesetzt, folgt der Hasen‑Hunde-Spur einsehbar etwa 200 m und verschwindet über den Hang an der Stelle, an der vorher Hund Nr. 2 verschwunden war. Das Endurteil für Hasenspur lautet „gut - 8 Punkte“.
Frage 8: Bewertung der Anlagen – Spurarbeit und Suche auf VJP
Bei einer VJP zeigen die Hunde in einer Richtergruppe bei warmem Wetter unterschiedliche Arbeiten, besonders was die Spurarbeit und die Suche anbetrifft.
Frage 2: VZPO – Haltabzeichen (AH)
Auf einer VJP wird ein Hund morgens, als noch viele Hasen auf den Läufen sind, auf eine Hasenspur angesetzt. Er versucht die Spur zu halten, bögelt aber zunächst viel, bis plötzlich in einer Entfernung von ca. 80 - 100 m vom Führer vor dem Hund ein zweiter Hase aufsteht und dann sichtig gejagt wird. Vom Führer wird kein Kommando gegeben, um diese Arbeit zu unterbinden. Der spätere Kommentar des Führers lautet sinngemäß: „Den bei der Spurarbeit nasenmäßig gefundenen Hasen darf und soll mein Hund, wie bei der praktischen Jagd der guten Verlorenbringer, als Lohn für die Nasenleistung auf der Spur energisch jagen und ggf. bringen; ständiges „Runtertrillern“ in solchen Situationen würde das Gegenteil bewirken.“. Bei einem späteren Suchengang mit guter Quersuche stehen in einer Entfernung von ca. 40 m vom Führer plötzlich zwei Hasen vor dem Hund auf, die er anjagt. Auf den Trillerpfiff des Führers geht der Hund sofort in Downlage. Die anschließende Spurarbeit meistert der Hund mit einem hohen „sehr gut“ (11 Punkte). Weiteren Sichtkontakt mit Hasen gibt es an diesem Tage für den Hund nicht. Die Vergabe des AH wird von der Richtergruppe mit der Begründung abgelehnt, der Hund hätte auch an dem ersten sichtigen Hasen gehalten werden müssen.
Frage 67: Schussfestigkeit VJP § 11 (6)
Bei einer Verbandsjugendprüfung (VJP) wird im zweiten Suchengang die Prüfung der Schussfestigkeit durchgeführt. Der Führer schnallt seinen Hund und schickt diesen zur Suche. Der Hund klebt an seinem Führer und sucht nicht, sodass dieser keinen Schuss abgeben kann. Daraufhin bittet der Führer einen Verbandsrichter die Waffe zu nehmen. Ab diesem Moment wird der Hund frei und sucht weiter. Der Obmann besteht darauf, dass der Führer die Waffe selbst führt und auch selbst schießt. Daraufhin klebt der Hund wieder und zeigt keine weiträumige, flotte Suche. Die Richter entscheiden den Hund anzuleinen und tragen im Formblatt 5 (VJP) „schussempfindlich“ ein. Dies begründen sie damit, dass der Hund die Suche nicht innerhalb einer Minute wieder aufgenommen hat. Weite und Tempo der Suche seien durch die Schussabgabe negativ beeinflusst gewesen.
Frage 68: VJP – Durchführung bei Wildmangel
Auf einer VJP mit 3 Hunden bekommt jeder Hund in einem schwach mit Wild besetzten Revier in den ersten Stunden je eine Hasenspur. Ein Rüde erhält für seine Spur, die er ca. 100m geradeaus genau in einer Fahrspur arbeitet und an dem Punkt, wo der Hase die Spur verlassen hat, sofort abbricht und zum Führer zurückkehrt, ein unterer „gut“ mit 6 Punkten. Der weitere zeitliche Ablauf der Prüfung ist sehr schleppend, da es sehr lange dauert, bis alle Hunde Vorstehleistungen erbracht haben. Anschließend sollen alle Hunde eine weitere Spurarbeit leisten. Als am späten Nachmittag der Rüde wieder an der Reihe ist, springt vor ihm ein Hase aus der Sasse, dessen Spur 250m einzusehen ist. Da der Hund den aufspringenden Hasen gesehen hat, drückt der Führer ihn sofort in Down-Lage. Nachdem der Hase außer Sicht ist, bittet der RO den Führer seinen Hund auf der Spur anzusetzen. Der Hund stürmt los, hält aber nasenmäßig wenig Kontakt zur Spur und versucht den Hasen mit dem Auge zu finden. Nach ca. 100m bricht der Hund ab und kommt zurück. Anschließend, es ist 17 Uhr, trifft die Richtergruppe die Entscheidung, die Prüfung zu beenden und den Führern die Ergebnisse mitzuteilen. Als der Führer des Rüden die Bewertung seiner Hasenspuren mit insgesamt „genügend – 5 Punkte“ erfährt, ist er sehr unzufrieden und fordert die Richtergruppe auf, wegen Wildmangel am Folgetag weiter zu prüfen, um sich in der Spurarbeit verbessern zu können. Dies lehnt der Prüfungsleiter nach Rücksprache mit der Richtergruppe ab
Frage 70: Lautfeststellung auf Verbandsjugendprüfung (VJP)
Auf einer Verbandsjugendprüfung (VJP) arbeitet ein Hund 2 Hasenspuren. Diese werden mit dem Prädikat „sehr gut“ beurteilt. Auf beiden Spuren zeigt der Hund keinen Laut. Im Zuge eines Suchenganges geht vor dem Hund ein Reh hoch, das der Hund aufgrund einer Hecke nur kurz sieht, aber dessen Fährte er anschließend laut über ca. 200m verfolgt und anschließend zum Führer zurückkehrt. In der Besprechung der Richtergruppe kommt eine Diskussion über das Eintragen des Lautes auf dem Prüfungszeugnis auf. Mehrheitlich entscheidet man sich auf:
Art des Jagens: fraglich Laut an anderem Haarwild: Fährtenlaut an Rehwild
Frage 71: Bewertung der Anlagen – Spurarbeit und Suche auf der Verbandsjugendprüfung (VJP)
Bei einer VJP zeigt ein Hund bei warmem Wetter, besonders was die Spurarbeit und die Suche betrifft, sehr unterschiedliche Arbeiten. Die drei Spurarbeiten werden mit „sehr gut – 10 Punkte“, „genügend – 3-4 Punkte“ bewertet und die dritte Spur wird vom Hund nicht angenommen. Die Verbandsrichter der Gruppe vergeben das Gesamtergebnis „gut – 6 Punkte“. Daraufhin bittet der Führer ihm doch noch eine weitere Gelegenheit zur Spurarbeit zu geben. Dem Wunsch des Führers wird stattgegeben. Diese Spur wird mit „genügend - 4-5 Punkte“ bewertet. Die endgültige Bewertung lautet „genügend – 5 Punkte“.
Auch bei der Suche zeigt der Hund sehr unterschiedliche Arbeiten. Die erste Suche (überwiegend Trabsuche) „gut – 7 Punkte“. Die zweite Arbeit „sehr gut – 11 Punkte“ und die dritte Arbeit „sehr gut – 9-10 Punkte“. Gesamturteil „gut – 8 Punkte“.
Frage 75: Prüfungsabbruch wegen Krankheit des Hundes
Auf einer VJP zieht ein Führer nach dem 1. Suchengang mit überwiegender Trabsuche seinen Hund mit der Begründung zurück, dass dieser scheinbar krank sei. Im weiteren Verlauf der Prüfung muss ein zweiter Führer die VJP abbrechen, weil sein Hund mit einer Laufverletzung von der 2. Hasenspur zurückkehrt. Die Richtergruppe trägt bei beiden Hunden die Vornoten in das Zeugnis ein. Der erste Führer beschwert sich über die schlechte Suchennote, er habe doch zurückgezogen und war der Ansicht, nun erneut auf einer VJP starten zu können, ohne dass die Prüfung zählt und die Noten in die Ostermannsche Statistik eingehen.
Frage 98: Prüfung der Schussfestigkeit bei der VJP
Zur Prüfung der Schussfestigkeit wird ein Hund zur Suche geschnallt. Der Hund sucht sehr weiträumig und flott. Nach einiger Zeit schießt der Führer auf Anweisung der Richter. Daraufhin bricht der Hund sofort die Suche ab und läuft ängstlich und beeindruckt zum Führer zurück. Auch nach vielen Aufforderungen durch den Führer ist der Hund nicht zur Weiterarbeit zu bewegen, so dass der zweite Schuss nicht abgegeben werden kann. Nach kurzer Besprechung der Richtergruppe teilt der Obmann dem Hundeführer mit, dass der Hund „stark schussempfindlich“ sei und somit die Prüfung nicht bestehen kann. Der Hundeführer beruft sich dann aber auf den § 11 Absatz (6) der VZPO, dass mindestens zwei Schrotschüsse abzugeben sind und erst dann die Schussfestigkeit geprüft sei bzw. der Hund durchgeprüft sei, ansonsten gilt der Hund laut Absatz g) als nicht durchgeprüft.
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