Fragen aus der Prüfungspraxis
Verbandsjugendprüfung (VJP)

Auf einer VJP absolvieren alle Hunde morgens zuerst die Spurarbeit. Auf Grund des geringen Hasenbesatzes kann leider jeder Hund nur eine Spur arbeiten. Um die Mittagszeit wird den Hundeführern das Prädikat und die Punkte mitgeteilt. Ein Hundeführer ist mit seiner Beurteilung nicht zufrieden und möchte eine weitere Spur arbeiten. Die Richter sind bereit noch weitere Hasen zu suchen jedoch ist es im Laufe des Prüfungstages nicht möglich weitere Hasen zu finden und somit bleibt es bei der Beurteilung. Ein Hundeführer legt daraufhin bei der Prüfungsleitung Einspruch ein. Begründung des Einspruchs: §10 (4) VZPO: Jedem Hund soll mehrfach Gelegenheit gegeben werden seine Anlage zu zeigen.

Frage: Wie ist jetzt zu verfahren?
Ein Einspruch, §2 der Einspruchsordnung, steht nur dem Führer eines auf der betreffenden Prüfung laufenden Hundes zu und es muss eine Einspruchskammer gebildet werden.

Fragen aus der Prüfungspraxis
Armbruster-Haltabzeichen (AH)

Auf einer VJP wird ein Hund morgens, als noch viele Hasen auf den Läufen sind, auf eine Hasenspur angesetzt. Er versucht die Spur zu halten, bögelt aber zunächst viel bis plötzlich in einer Entfernung von ca. 80-100 m vom Führer entfernt vor dem Hund ein zweiter Hase aufsteht und dann sichtig gejagt wird.
Vom Führer wird kein Kommando gegeben um diese Arbeit zu unterbinden.
Der spätere Kommentar des Führers lautete sinngemäß:
„Den bei der Spurarbeit nasenmäßig gefundenen Hasen darf und soll sein Hund, wie bei der praktischen Jagd der gute Verlorenbringer, als Lohn für die Nasenleistung auf der Spur energisch jagen und ggf. bringen; ständiges „Runtertrillern“ in solchen Situationen würde das Gegenteil bewirken“.

Bei einem späteren Suchengang mit guter Quersuche stehen in einer Entfernung von ca. 40 m vom Führer plötzlich zwei Hasen vor dem Hund auf die er anjagt.
Auf den Trillerpfiff des Führers geht der Hund sofort in Downlage.
Die anschließende Spurarbeit meistert der Hund mit einem hohen sehr gut (11 Punkte).
Weiteren Sichtkontakt mit Hasen gibt es an diesem Tage für den Hund nicht.

Die Vergabe des AH wird von der Richtergruppe abgelehnt mit der Begründung, der Hund hätte auch an dem ersten sichtigen Hasen gehalten werden müssen.

Frage: War die Entscheidung richtig?

Fragen aus der Prüfungspraxis
Verbandsjugendprüfung (VJP)

Auf einer VJP kommen zu einem sich abseits haltenden Führer der Prüfungsleiter, ein nicht eingesetzter Richter und der Schriftführer des veranstaltenden Vereins. Während der Unterhaltung sehen sie einen Hasen in der Sasse sitzen, der nach einiger Zeit aufsteht und fortflüchtet. Der Prüfungsleiter veranlasst den Führer die Spur mit seinem Hund zu arbeiten. Angesetzt, nimmt der Hund die Spur passioniert auf, arbeitet sie mit zwei scharfen Haken 450 m weit, sticht dort den Hasen und hetzt ihn weit.

Die amtierenden Richter, denen die Arbeit von den Beobachtern geschildert wird, lehnen die Berücksichtigung der Arbeit bei der Bewertung des Prüflings ab.

Frage: War diese Entscheidung richtig?