Anlässlich einer Bringtreueprüfung stellt der ausrichtende Verein die Füchse. Sechs Hunde sind gemeldet, alle sechs Hunde erscheinen am Prüfungstag. Die Hundeführer sollen ihre Hunde von einer Forststrasse aus zum Stöbern in eine Dickung schnallen. Auf der Rückseite der etwa 100 Meter tiefen Dickung haben die Richter zehn (!) Füchse im Abstand von 50 Metern entlang einer am Dickungsrand verlaufenden Rückegasse ausgelegt. Bei Prüfungsbeginn beziehen 2 Richter auf einer Kanzel inmitten dieser Rückegasse Position. Sie können alle Füchse mit dem Fernglas einsehen.

Frage:
Ist diese Vorgehensweise richtig?

 

Antwort:
Nein!
Begründung: Unabhängig davon, dass die Richter das Verhalten des Hundes am Fuchs auf so große Entfernungen nicht ausreichend gut beobachten können, ist es nicht statthaft zur „Erhöhung der Chancen einen Fuchs finden zu können" mehr Füchse auszulegen, als Hunde am Prüfungstag teilnehmen. Bei sechs teilnehmenden Hunden sind sechs Füchse auszulegen. Jeder einzelne Fuchs muss von den beobachtenden Richtern so eingesehen werden können, dass das Verhalten des Hundes am Fuchs zweifelsfrei beurteilt werden kann.
Entscheidung der Stammbuchkommission vom 10.3.2015